Auf dem Hofgelände ist schon ein bisschen was los, als ich ankomme:
Hier und da werden die letzten Vasen liebevoll mit Sonnenblumen bestückt und auf die Bierbanktische verteilt. Bänke werden noch zurechtgerückt. Ich bin zeitig zu meinem ersten Erntedankfest der SolaWi gekommen und schon gespannt, wie´s werden wird.
Die Vorbereitungen für das Essen laufen auf Hochtouren: Es wird Pommes aus eigenen SolaWi-Kartoffeln sowie Pizza aus dem urigen Pizza-Ofen geben, mit leckeren Tomaten und Zucchinis aus der Gemüsegärtnerei. Die Getränke stehen schon bereit und wer mag, kann sich sein Bier heute selber zapfen. Es ist – wie ich später erfahre – Lille-Bier aus Kiel. Regional, bio und lecker. Passend zum Konzept.
Langsam trudeln weitere Gäste bzw. SolaWistas ein und viele bringen noch etwas für das Büffet mit, welches neben der Scheune aufgebaut wurde. Das ein und andere bekannte Gesicht sehe ich schon. Die Tische füllen sich. Die Stimmung ist angenehm und es liegt Vorfreude in der Luft. Vor der Bühne, die noch vom Hoffest stammt, sind Heuballen verteilt. Ein Trecker und weitere landwirtschaftliche Geräte rahmen das Ganze ein.
Dann geht's endlich los!
Dennis und Natalie halten eine Willkommensrede und anschließend singt Natalie „The Irish Blessing”. So schön! Was dann folgt, ist ein buntes und vielfältiges Programm, bei dem für jeden etwas dabei ist: Den Start machten „Tante Wandel“ und die „Feldlerche“ mit jeweils einem Vortrag.
In der Scheune ist eine kleine Ausstellung zum Thema „Grenzgeschichten“ zu sehen, mit tollen Fotos und Berichten über Menschen, die hier in der ehemaligen Grenzregion leben und arbeiten.
Es gibt Luftblasen-Spiele für die Kinder, von denen einige mittlerweile fröhlich und unbeschwert zwischen den Strohballen spielen. Gegen Abend führt uns ein junger Mann in die Ausführung von Kreistänzen ein. Ein Großteil der Gäste – jung und alt, klein und groß – tanzen kurze Zeit später bunt gemischt und gemeinsam vor der Bühne zu teils mittelalterlicher Musik. Die Stimmung ist heiter, die Luft gefüllt mit Lachen.
Später zieht Regen und starker Wind auf. Alle packen fix mit an. Die wichtigsten Sachen werden in der Scheune schnell ins Trockene gebracht. Dort trägt Uli, der Mann mit Käppi, Gitarre und Mundharmonika, ein paar seiner Lieder – auch Neukompositionen sind dabei – vor, die die Zuschauer zum Schmunzeln und Lachen bringen. Der Regen hat keine Chance, die Stimmung zu trüben.
Das Fest wurde mit einer flotten Sohle auf dem Scheunenboden abgerundet. Wer mochte, konnte sich bis zum Schluss mit Pommes und/ oder Pizza stärken und dabei leckeres Lille-Bier trinken.
Für mich war das ein wunderbarer Abend hier in Wietingsbek.
Ich mag diesen Ort, denn er ist für mich ein Ort der Begegnung. Des Anders-machen-wollen. Ein Ort, an dem alle mit anpacken, für eine Idee, die über das Gemüse hinausgeht. Es fühlt sich gut an, hier zu sein. Und dieser Ort ist in Zeiten wie diesen – zumindest für mich – wichtiger denn je. Danke an alle, die dazu beitragen, dass es diesen Ort und diese Begegnungen gibt!
Ein Bericht von Birgit, Mitglied der Solidarischen Gemüsegärtnerei.
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