Der Herbst ist eingezogen und läutet die kalte Jahreszeit ein – auch an unserem Standort in Schlagbrügge ist das nun so richtig zu spüren. Die Apfelbäume auf unserer Obstbaumwiese sind längst abgeerntet und verlieren ihre Blätter – Äpfel, Birnen, Apfelsaft und Kürbisse sind bereits im Keller eingelagert. Auch sonst waren und sind nun einige Dinge zu tun vorm Winter.
Seit dem Spätsommer haben wir menschlichen und tierischen Nachwuchs bekommen und sind jetzt insgesamt (mehr oder weniger konstant) eine Gruppe aus elf Menschen, die sich den selbstverwalteten Wohnraum teilen und versorgen – Juhuuu! Außerdem leben nun vier Schafe (Pommersche Landschafe, eine alte Haustierrasse) namens Punka, Motte, Schafira und Lola, mit uns auf dem Grundstück. Die halten uns aufgrund ihrer verkuschelten und chaotischen Art ganz schön auf Trab und sorgen für Gefluche und ganz viele Lacher und Liebe, wenn sie übers ganze Gelände springen. Außerdem ist auch der Esel Ben eingezogen, für den nun vorm Winter noch ein Stall gebaut werden muss, damit er auch mit den anderen auf der Obstbaumwiese stehen kann.
Das ist wunderschön, aber wir brauchten nun vor allem im Haus mehr Platz für so viele Menschen! An einigen Tagen haben wir deshalb gemeinsam unsere Küche um ein kleines Esszimmer erweitert, in dem wir nun alle versammelt um einen Tisch im Warmen sitzen können, während draußen der Herbstwind die Apfelblätter ums Haus weht. Das fühlt sich richtig schön an und das gemeinsame Aufräumen, Entrümpeln und Verschönern unserer aller Räume, tut unserem Gemeinschaftsgefühl gut und stimmt uns ein in die kuschelige Winterzeit, macht Lust auf
Plätzchen backen und gemütliche Filmabende (von dem der erste vor einer Woche schon stattgefunden hat). Trotzdem ist immer noch viel zu tun. Wir haben einige sanierungsbedürftige Stellen im und am Haus entdeckt, die eigentlich dringend versorgt werden müssten und natürlich
brauchen auch die Tiere einiges, um gut in den Winter zu kommen, wie zum Beispiel ein großen Heuvorrat.
Ende des Monats wollen wir dann auch gemeinsam mit mehr Menschen im Dorf den Beginn der entschleunigenden Winterzeit mit unserem „Winterzauber“ feiern. Dafür werden wir das erste Mal das große Tor des denkmalgeschützten Reetdachgebäudes öffnen, das zwischen unserem
Wohnhaus und der Obstbaumwiese liegt, das uns leider noch nicht gehört, das wir aber gerne langfristig kaufen möchten, um dort ein Ort der Begegnung, Kunst, Kultur und Politik zu erschaffen – so unser Traum.
Am Samstag, den 30. November soll es ab 15 Uhr dort losgehen, mit warmen Apfelpunsch, ein bisschen Handwerk, Plätzchen, Feuer und Musik. Offen für alle, die der Herbstwind bei uns so vorbei weht 🙂